Wir haben am Dienstag, den 18.10.2020 um 20 Uhr in der “bluebox porstrasse” den Spielfilm „Rafaël“ gezeigt. Der Eintritt in das “Dienstagskino” war kostenfrei.
Der Film erzählt eine dramatische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Arabischen Frühlings und der Bootsflüchtlinge auf der Mittelmeerroute. Die Geschichte des Films beruht auf einer wahren Begebenheit: Die junge Niederländerin Kimmy hat sich bei einem Urlaub in Tunesien in Nazir verliebt und ihn dort geheiratet. Wegen der politischen Unruhen versuchen beide, von dort zusammen in die Niederlande zu gelangen. Doch bald trennen sich ihre Wege und Kimmy versucht verzweifelt, ihren Mann in die Niederlande zu holen. Nazir bleibt nichts als die gefährliche und illegale Flucht über das Mittelmeer. Die Verfilmung des Buches „Rafaël – Eine Liebesgeschichte“ von Christine Otten durch Ben Sombogaart erzählt eine spannende Geschichte über das organisierte Durcheinander europäischer Migrationspolitik – über weite Strecken nimmt der Film dabei die Perspektive Kimmys ein, für die ihre Erlebnisse auch ein politisches Erwachen bedeuten.
Die Themen Flucht, Asyl und Migration haben die Oberurseler Amnesty-Gruppe in der Vergangenheit stark beschäftigt. Sie betreut geflüchtete Einzelpersonen und Familien aus verschiedenen Ländern, die allesamt schwere, teilweise traumatisierende Schicksale erleben mussten. Dabei werden Sprachkurse und Rechtsbeistand vermittelt, Personen zu wichtigen Terminen bei Ämtern begleitet und beratende Tätigkeiten wahrgenommen.
Während der Filmpause wurden Petitionen zugunsten unserer Einzelfälle – Ammar al Baluchi und Toffiq al-Bihani – sowie dem uigurischen Intelektuellen Ilham Tohti zum Unterzeichnen ausgelegt.